Keine Angst vor der "Morbus Digitalis"

Amüsanter Vortrag von Dr. Roman Szeliga auf Einladung der Volks- und Raiffeisenbanken - Warum Digitalisierung Fortschritte bringt und den Humor fördert

Bedankten sich bei Dr. Roman Szeliga (3. von links) für seinen amüsanten Vortrag: (von links) Direktor Christian Forstner, Direktor Wilfried Pex, MdL Reserl Sem, Kreisverbandsvorsitzender Direktor Albert Griebl, Bürgermeister Wolfgang Beißmann und stv. Landrat Kurt Vallée. − Fotos: Kessler

Pfarrkirchen. Computer machen keine Fehler – aber sie haben auch keinen Humor. Die Digitalisierung mit all ihren Vor- und Nachteilen hat Dr. Roman F. Szeliga auf Einladung der VR-Bank Rottal-Inn den Gästen in der vollbesetzten Stadthalle näher gebracht – mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Witz. Die jährlichen Vortragsabende des Kreisverbands der Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis sind beliebt.
Letztes Jahr sprach hier USA-Experte Dr. Josef Braml vor vollen Reihen, auch Prof. Margot Käßmann war schon Gastrednerin oder Börsenexperte Markus Gürne. Heuer hatte man mit Dr. Roman F. Szeliga einen Arzt, Autor und Kommunikationsprofi eingeladen – aber eben auch den Mitbegründer der „Clinic-Clowns“, einer Ärzte-Initiative, die schwerkranken Kindern das Lachen zurück bringt. Somit konnte man zumindest ob der Vita des Protagonisten von einem eher amüsanten Abend ausgehen. „Morbus Digitalis“ ist keine todbringende Krankheit und kein lästiges Übel, ganz im Gegenteil: Auf den Weg in die immer modernere Moderne hat die Digitalisierung durchaus positive Spuren hinterlassen, wie Szeliga den Besuchern anhand einer virtuellen Zeitreise per Powerpoint-Präsentation schilderte.
Da, ein Commodore – heute ein Relikt, damals für viele Menschen der erste Schritt ins digitale Zeitalter. Der erste Walkman – auch hier geht beim Anblick des Fotos ein Raunen durch die Stadthalle. Nahezu jeder erinnert sich – an die schaumstoffbezogenen Kopfhörer, an die Ermahnungen der Eltern, die Musik nicht zu laut zu stellen. „Mein erstes Mobiltelefon war eine Telefonzelle“, blickt Szeliga schmunzelnd zurück – das war seinerzeit modern, heute längst Schnee von gestern: „Früher wusste ich, wo mein Telefon ist. Heute weiß mein Telefon, wo ich bin.“
Szeliga erzählt von einer Operation, die kürzlich im Wiener AKH durchgeführt worden war. Einer der Operateure saß 8900 Kilometer weit weg in Boston – und entfernte per Roboter einen Tumor. Ein Fortschritt, kein Rückschritt. Natürlich könne man es als Arzt als „Watschn“ empfinden, wenn die medizinische Datenbank mittlerweile so gut gefüttert ist, dass sie sogar schon Diagnosen machen kann – jedes Leben, das damit indes gerettet werden kann, ist wertvoll, und somit auch der Dienst der Datenbank. Nun aber ist sie in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung omnipräsent, die Angst durch den Computer ersetzt zu werden–was rät der Arzt? „Machen Sie Komplimente. Loben Sie Ihre Mitmenschen“ – denn das hebt den Mensch vom digitalen Wesen ab. „Teilen Sie die kleinen Hoppalas Ihres Lebens. Computer machen keine Fehler“, so der abschließende Tipp Szeligas.