Pfarrkirchen. Die VR-Bank Rottal-Inn eG hat den Corona-Stresstest bestanden und ist gut durch das Geschäftsjahr 2020 gekommen. Bei ihrer 52. Vertreterversammlung stellte die VR-Bank Rottal-Inn eG ihre Geschäftszahlen vor. Die Veranstaltung fand aufgrund der aktuell geltenden Einschränkungen erneut digital statt.
VR-Bank Rottal-Inn trotzt der Corona-Krise
Nähe und Vertrauen sorgen für gutes Ergebnis – Genossenschaftsmodell auch in der Krise robust
„Wir sind stolz, dass wir trotz der schwierigen Großwetterlage so gut durch das Jahr 2020 gekommen sind. Die guten Wachstumszahlen zeigen, dass es uns offensichtlich gut gelungen ist, mit unserer regionalen Nähe und unserem Leistungsangebot das Vertrauen der Kunden zu gewinnen“, erklärt Vorstandssprecher Albert Griebl.
Die Pandemie und die damit verbundenen Beschlüsse der Politik hatten natürlich auch Auswirkungen auf das Geschäft der VR-Bank Rottal-Inn eG. Durch eine eigens eingerichtete Taskforce ergriff die VR-Bank Rottal-Inn eG aber schon zu Pandemiebeginn zügig wichtige Maßnahmen und sorgte so für eine stabile Lage während der Corona-Krise.
„Uns ist es enorm wichtig, dass sich unsere Kunden und Mitarbeiter sicher und wohl bei uns fühlen. Alle bisherigen Handlungen dienten der Aufrechterhaltung unseres Geschäftsbetriebs, wozu insbesondere ein funktionierender Zahlungsverkehr wie auch die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld gehören“, sagt Griebl.
Das Modell Hausbank hat seine Stärke bewiesen
Aber auch die Beratung konnte dank moderner, flexibler Arbeitsweisen und neuer Technik aufrechterhalten werden. Kaum eine andere vergleichbare Bank hatte schon vor Beginn der Pandemie so vielen Mitarbeitern „Mobiles Arbeiten“ ermöglicht. Neben dem klassischen Beratungsgespräch bietet die VR-Bank Rottal-Inn eG auch Videoberatung an.
„Das Modell der regionalen Hausbank hat in der Corona-Krise seine Stärke bewiesen“, betont Griebl. „Die VR-Bank Rottal-Inn eG wurde von den Kunden als verlässlicher Partner wahrgenommen. Wir haben die Liquidität gesichert und individuelle Finanzierungslösungen erarbeitet - von der Stundung über die Vermittlung von Förderkrediten, den klassischen Bankkredit bis zur Zwischenfinanzierung für Unternehmen, die auf die Auszahlung staatlicher Hilfen warteten.“
Das Krisenjahr 2020 hat ganz deutlich gezeigt: Regional verwurzelte Kreditinstitute sind kein Auslaufmodell. Sie werden weiterhin gebraucht, auch wenn sich das Modell der Hausbank wandelt.
Zahlungsverhalten der Kunden ändert sich
„Mit Beginn der Corona-Krise erhöhte sich das Zahlungsverhalten unserer Kunden zugunsten der elektronischen Zahlungen mit Karte oder Handy massiv. Dagegen sind die Verfügungen an Geldautomaten um rund 40 Prozent rückläufig. Vorausschauend sind wir frühzeitig auf den Digitalisierungszug aufgesprungen, viele unserer Kunden waren so bereits perfekt ausgestattet und konnten kontaktlos zahlen“, betont Griebl.
Zu den wesentlichen Leistungen der Genossenschaftsbanken zählte in den vergangenen Monaten, Unternehmen bei der Beantragung staatlicher Hilfsmittel beratend zur Seite zu stehen. Ein Service, den die genossenschaftlichen Institute selbstverständlich leisten.
„Auch das ist Hausbank“, erklärt Griebl. „Im Zuge der Corona-Krise haben nicht nur Menschen in unserem Geschäftsgebiet den Wert der Bank vor der Haustür wiederentdeckt und schätzen die Betreuung und Begleitung. Wir sind gerne die Lotsen unserer Kunden durch die Anlage-, Kredit-, Finanz- und Förderlandschaft. Erfahrung, Vertrauen und persönliche Nähe zahlen hier sich aus.“
Gute Zahlen im Geschäftsjahr 2020
Das belegen auch die Zahlen des Geschäftsjahres 2020. Über 100.000 Kunden zeigen, dass das Genossenschaftsmodell in der Region tief verankert ist und sich großer Beliebtheit erfreut. Mit 552 Mitarbeitern ist die VR-Bank Rottal-Inn eG einer der größten Arbeitgeber der Region.
„Digitale Angebote sind wichtig, doch die flächendeckende Präsenz genauso. Das macht echte Heimatbanken aus und ist auch Teil unseres nachhaltigen Geschäftsmodells“, erklärt Griebl.
Dank dieses Vertrauens ist die Bilanzsumme der VR-Bank Rottal-Inn eG um 5,82 Prozent auf 3,670 Milliarden Euro angewachsen. Das Kundenkreditvolumen stieg auf 3,127 Milliarden Euro (+ 6,40 %). Die liquiden Mittel betrugen 715 Millionen Euro. Das Kundenanlagevolumen beträgt 3,992 Milliarden Euro (+ 8,7 %). Die VR-Bank Rottal-Inn eG schüttet eine Dividende von 2,0 % auf die Geschäftsguthaben aus. Die Vertreter sprachen sich einstimmig für die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats aus.
Beschlossen wurde, dass künftig je 150 Mitglieder ein Vertreter zu wählen ist, bisher waren es je 125 Mitglieder ein Vertreter.
Griebl blickt positiv in die Zukunft
Griebl informierte die per Livestream zugeschalteten Vertreter auch über die Aufgaben der kommenden Jahre. „Die guten Zahlen des Jahres 2020 dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir insbesondere aufgrund der Politik der EZB weiterhin vor riesigen Herausforderungen stehen. Jedes Jahr verspüren wir einen Aderlass im Zinsergebnis, den wir auf Dauer wohl nicht vollständig ausgleichen können“, erklärt Griebl.
Das laufende Geschäftsjahr bleibt von Unwägbarkeiten hinsichtlich der Corona-Krise geprägt. Je länger die Pandemie anhält, desto stärker werden sich die Nebenwirkungen des Einfrierens des öffentlichen Lebens zeigen.
„Der Lockdown belastet auch die regionalen Firmen. Die viel zitierte Pleitewelle sehen wir jedoch nicht kommen. Außerdem sind unsere Firmenkunden in der Regel inhabergeführte Unternehmen und insgesamt resilienter.
Griebls Fazit fällt daher positiv aus: „Wir sind ein starker, verlässlicher Partner und wir bleiben optimistisch.“